Juni 26, 2020

Ein „irrer“ Professor – Medienpädagogik schafft sich selbst ab

Der Erfurter Fachhochschulprofessor für Kultur- und Medienpädagogik, Martin Geisler, hat in einem Interview der Süddeutschen Zeitung (28./29.04.12) seine „wissenschaftliche Kompetenz“ unter Beweis gestellt. Eine Analyse seiner Äußerungen zeigt wieder einmal den rhetorischen Trick, den Warnungen vor den Gefahren gewalthaltiger Videospiele eine „monokausale“ Argumentation zu unterstellen, anstatt sich mit den komplexen Wirkungszusammenhängen auseinanderzusetzen. Verwunderlich ist besonders, dass ein Medienpädagoge frühere Verleihungen des Computerspielpreises problematisch für das Ansehen diesen Preis findet, da sie „überwiegend nach pädagogischen Kriterien“ erfolgten.

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Juni 26, 2020

Mehr Spielraum für Plagiatoren

Clash of Realities an der FH Köln: Gamesbranche & Forschung.
Erneut gibt die Fachhochschule Köln Raum für Computerspiele-Designer & Co, die als Forscher getarnten Werbetrommler der IT-Branche. Allen voran Literaturpädagoge und Plagiator Prof. Winfred Kaminski, der nach wie vor das Institut für Medienforschung und Medienpädagogik an der FH Köln leitet und die „Clash of Realities“-Tagung ausrichtet. Das Institut für medienverantwortung, Erlangen, macht in einer Pressemitteilung vom 21.05.2012 darauf aufmerksam, dass die Computerspiele-Konferenz seit ihrem Auftakt vor vier Jahren in der Kritik steht � wegen der Verharmlosung und Propagierung von Mediengewalt, dem Verkleiden so manchen Software-Produkts als Bildungsmotor, sowie der Beteiligung nicht ganz neutraler Wissenschaftler, die vom Sponsoring der IT-Branche profitieren.

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Juni 26, 2020

Elektronische Gewaltspiele sind „Mordsimulatoren“

Eine neue empirische Studie von Whitaker und Bushman (Communication Research, April 2012) zeigt, dass jene Versuchsteilnehmer, die elektronische Gewaltspiele mit humanoiden Zielen spielten, beim anschließenden Schießen mit realen Waffen 99% mehr Kopfschüsse und 33% mehr andere Treffer erzielten als die Teilnehmer in anderen Versuchsgruppen. Dieser Effekt war stabil auch nach Berücksichtigung möglicher Erfahrungen mit Schusswaffen.

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Juni 26, 2020

Neue Längsschnittstudie bestätigt die Effekthypothese

Computergewaltspiele verursachen Aggression und Gewalttätigkeit
In einer vierjährigen kanadischen Längsschnittstudie von Teena Willoughby, Paul J. C. Adachi und Marie Good wurden Schüler aus acht Highschools in der Provinz Ontario untersucht. Im Unterschied zu anderen Längsschnittstudien wird das langfristige Spielen über den gesamten Untersuchungszeitraum durch vier Messzeitpunkte erhoben. Dadurch erhalten die Ergebnisse dieser Studie ein zusätzliches Gewicht. Besonderer Wert wird auch auf die Einbeziehung von elf Drittvariablen gelegt, um die Beeinflussung der Aggressionen durch andere Sozialisationsfaktoren zu messen. Dieser Ansatz ist vergleichbar mit der zweijährigen Längsschnittstudie von Hopf, Huber, Weiß (2008), in der acht Drittvariablen aus dem sozialen Kontext der Schüler einbezogen wurden. Im Gegensatz dazu fehlt in der 30-monatigen Längschnittstudie von Möller u. Krahe (2009) jeder Bezug zu Drittvariablen. Dass die von Ferguson (2010) untersuchte Steigerung der Aggressionen bei Jugendlichen hispanischer Abstammung auf Depressivität und nicht auf Wirkungen von Computergewaltspielen zurückzuführen sei (s. a. Replik W. Hopf), wurde in der kanadischen Längsschnittstudie völlig widerlegt. Sie arbeitet mit großer methodischer Genauigkeit heraus, dass die Sozialisationshypothese (= Effekthypothese: Computergewaltspiele verursachen Aggression und Gewalttätigkeit) erneut bestätigt wurde, denn die Schüler, die über vier Jahre von der 9. bis zur 12. Klasse Gewaltspiele durchgehend (vier Jahre Highschool) spielten, hatten eine stärkere Erhöhung ihres aggressiven Verhaltens als die Spieler, die einen geringeren Konsum von Gewaltspielen hatten. Der Jubel in der einschlägigen Presse aufgrund der Studie Fergusons (2010) „Keine Aggressionen durch gewaltverherrlichende Videospiele“ am 14. Dezember 2010 (www.springer.com) waren schon damals wohl eher der Lobbyarbeit und geschickter PR-Maßnahmen als dem schon damals verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisstand geschuldet. Die neue kanadische Studie entlarvt diese Desinformation grundlegend.

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